Tipps zum Strom sparen

Börsen StrompreiseQuel­le:  www.eex.com

Tipps zum Strom sparen

Wo geht er hin, der Strompreis?
Zwar wird Strom an den Bör­sen immer bil­li­ger, jedoch müs­sen die Haus­hal­te immer mehr dafür bezah­len. Der Grund dafür ist eine ver­fehl­te Preis­po­li­tik an den Bösen, die den anstei­gen­den Zuwachs erneu­er­ba­rer Ener­gien nicht berück­sich­tigt. (Anden­falls müss­ten Kern- und Koh­le­kraft­wer­ke die Strom­zu­fuhr dros­sel.) Die Dif­fe­renz zum tat­säch­li­chen Preis bezah­len die Ver­brau­cher u.a. mit der gesetz­lich fest­ge­leg­ten EEG-Umla­ge (s. auch).

graph_PFD001Quel­le:  Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Energie

Im Hin­blick auf den Umwelt­schutz ist der Anstieg des Strom­prei­ses gut, denn

Elek­tri­scher Strom ist der Brenn­stoff mit dem höchs­ten Pri­mär­ener­gie­be­darf und belas­tet daher die Umwelt am stärks­ten.

Strom weist momen­tan einen Pri­mär­ener­gie­fak­tor von 2,4 auf. Das heißt, wenn 1 kWh Strom ver­braucht wird, wird der Erde 2,4 kWh in Form von Koh­le, Öl, Gas usw. unwie­der­bring­lich ent­nom­men. Schon ein­ge­rech­net ist hier­bei die stei­gen­de Strom­ge­win­nung durch rege­ne­ra­ti­ve Ener­gien, wess­halb die­ser Pri­mär­ener­gie­fak­tor seit Ein­füh­rung der EnEV 2007 Anfang 2008 von bis­her 3 auf 2,4 her­ab­ge­setzt wurde.

D.h. es gilt in jedem Fall: Strom spa­ren ist gleich Umwelt schonen.

Die fol­gen­de Tabel­le zeigt den Durch­schnitt­li­chen Strom­ver­brauch der deut­schen Haus­hal­te pro Jahr, so dass ein Ver­gleich her­ge­stellt wer­den kann mit dem eige­nen Stromverbrauch.

Per­so­nen­zahl pro Haushalt Ver­brauch ohne elek­tri­scher Warmwasserbereitung Ver­brauch mit elek­tri­scher Warmwasserbereitung
1 Per­son
1.600 kWh 2.300 kWh
2 Per­son 2.800 kWh 4.000 kWh
3 Per­son 3.900 kWh 5.300 kWh
4 Per­son 4.500 kWh 6.400 kWh

(Quel­le: Ver­brau­cher­zen­tra­le NRW/dena)

Falls mehr ver­braucht wird als in die­ser Tabel­le ange­ge­ben, dann soll­ten die Ursa­chen dafür gesucht wer­den, z.B. mit dem Strom­spar­rund­gang auf den Sei­ten der DENA.

Dies schont nicht nur die Umwelt, son­der spart auch bares Geld.

 Haushalt:

In der fol­gen­den Tabel­le ist der durch­schnitt­li­che Ein­satz des el. Stroms in den Haus­hal­ten aufgelistet:

Kühl- und Gefriergeräte 24 %
Klein­ge­rä­te für Haus­halt und Pflege 24 %
Beleuch­tung 19 %
Gar­ge­rä­te 12 %
Unter­hal­tungs­elek­tro­nik, Computer 7 %
Wäsche­trock­ner 6 %
Wasch­ma­schi­nen 4 %
Geschirr­spül­ma­schi­nen 4 %

(Quel­le: VDEW)

Die fol­gen­de Abbil­dung zeigt Ein­spar­po­ten­tia­le unter Ver­wen­dung neu­er Gerä­te für den Haushalt:

Kaum zu glau­ben, aber das Staub­saugen benö­tigt mehr Ener­gie als man ver­mu­tet. Und die Anbie­ter wer­ben über immer höhe­re Saug­leis­tun­gen. „Bis zu 2200W!“ und mehr. Der Strom­ver­brauch in Watt ist jedoch nicht gleich­zu­set­zen mit der eigent­li­chen Saug­leis­tung, bzw. dem Volu­men­strom Luft, der durch den Sau­ger bei gege­be­nem Unter­druck strömt. D.h., ein guter Staub­sauger weist eine gerin­ge Strom­an­schluss­leis­tung auf und saugt trotz­dem gut. Am Bes­ten tes­tet man dies beim Kauf, z.B. ein­fach durch zuhal­ten des Staub­sauger­rohrs mit der Hand. Ein Ver­gleich zwi­schen den ver­schie­de­nen Staub­sauger­ty­pen gibt dann schon Auf­schluss. Aber:

Wer effek­tiv Staub­sauger­strom spa­ren will, greift ein­fach zum Besen.

Und die­ser ist eben­falls effek­tiv, schnell wie­der auf­ge­räumt und erspart Rückenschmerzen.
Koch­her­de auf Basis von Strom (ca. 22 ct/kWh) sind nicht nur unwirt­schaft­lich, son­dern auch unge­schickt. Gegen­über Gas­her­den (ca. 6,5 7,5 ct/kWh) dau­ert die Auf­heiz­zeit eines Gutes bei glei­cher Leis­tung län­ger, weil die mas­sen­schwe­re Herd­plat­te mit auf­ge­heizt wer­den muss. Zudem ist der Wech­sel zwi­schen Auf­hei­zen und Warm­hal­ten trä­ge, so dass das Gut oft von der Feu­er­stel­le weg gescho­ben wird, wodurch die Rest­ener­gie im Raum ver­pufft. Wer schon eine Gas­hei­zung im Kel­ler, bzw. einen Gas­an­schluss im Haus hat, der kann sich schnell eine Gas­lei­tung in die Küche legen las­sen (gege­be­nen­falls Ver­mie­ter fra­gen), um kom­for­ta­bel güns­tig und umwelt­scho­nend zu kochen. Wer aber ein­fach kei­nen Gas­an­schluss hat und kei­ne Gas­fla­sche bereit­stel­len will, der soll­te Induk­ti­ons­her­de benut­zen. Ein sol­cher trans­fe­riert die elek­tri­sche Ener­gie direkt in den Topf­bo­den, der dann das Koch­gut erhitzt. Die Herd­plat­te bleibt annä­hernd kalt. Aller­dings soll­ten die Töp­fe und Pfan­nen dann dick­wan­dig sein.
Töp­fe soll­ten immer zur Koch­stel­le pas­sen. Ist bei einem Elek­tro­herd der Topf seit­lich nur 1cm zu klein, ent­wei­chen 20% der Ener­gie unge­nutzt. Ist der Topf­bo­den uneben und kann des­halb nicht flä­chig auf der Koch­plat­te auf­lie­gen, sind es sogar bis zu 40 % unge­nutz­te Energie.
Kochen mit immer pas­sen­dem Deckel spart bis zu 20% der Ener­gie gegen­über geöff­ne­tem Topf.

Her­kömm­li­che Glüh­bir­nen sind eben­falls unren­ta­bel. Soge­nann­te Ener­gie­spar­lam­pen benö­ti­gen etwa nur 30% der Ener­gie von Glüh­bir­nen, so dass sich neben dem Umwelt­schutz der höhe­re Preis lohnt. Aller­dings gibt es bei den Ener­gie­spar­lam­pen erheb­li­che Unter­schie­de, was die tat­säch­li­che Ener­gie­aus­beu­te betrifft und sie ent­wi­ckeln in kal­ten Räu­men ihre vol­le Leucht­kraft erst nach einer gewis­sen Anlauf­zeit. Auch ver­lie­ren oft bil­li­ge Ener­gie­spar­lam­pen mit der Zeit an Leucht­kraft und das Farb­spek­trum ent­spricht nicht den Anfor­de­run­gen der Behag­lich­keit. Aus eige­ner Erfah­rung sind daher nur die teu­re­ren Mar­ken­ar­ti­kel emp­feh­lens­wert und soll­ten benutzt wer­den. Sie sind in unter­schied­li­chen Farb­spek­tren erhältlich.
Als Not­lich­ter oder Beleuch­tung in dunk­len Räu­men sind Lam­pen mit LED-Tech­no­lo­gie emp­feh­lend­wert. In der Anschaf­fung sind sol­che Lam­pen zwar noch rela­tiv teu­er, jedoch ist die Lebens­dau­er über­durch­schnitt­lich lang.

Bei der Wasch­ma­schi­ne muss es sel­ten wirk­lich 95°C‑Kochwäsche sein, das 30°C‑Programm reicht völ­lig aus (Sie­he auch). Bunt­wä­sche wird scho­nend bei 30°C gewa­schen. So spart man mehr als 30% Strom­kos­ten! Bei der Spül­ma­schi­ne wird das Geschirr meist schon bei 55°C sau­ber. Hei­ße­re Pro­gram­me brau­chen nur in Här­te­fäl­len ver­wen­det werden.

Enor­me Strom­ein­spa­rungs­mög­lich­kei­ten bie­ten Wasch.- und Spül­ma­schi­nen mit sepa­ra­ten Warm­was­ser­an­schlüs­sen, falls das war­me Was­ser durch eine Zen­tral­hei­zung, als nicht auf der Basis von Strom (Boi­ler), erwärmt wird. Die Elek­tro­nik sol­cher Maschi­nen mischt den nöti­gen Wär­me­be­darf über ein Misch­ven­til und es wird güns­ti­ges war­mes Was­ser aus der Heiz­an­la­ge oder sogar der Solar­an­la­ge verwendet.

Die soge­nann­te „Eco­no­mic“ Stel­lung an Warm­was­ser-Boi­ler stellt schon rela­tiv hei­ßes Was­ser zur Ver­fü­gung. Dabei genügt eine lau­war­me Was­ser­tem­pe­ra­tur für die meis­ten Zwe­cke und man muss z.B. zum Hän­de­wa­schen kein kal­tes Was­ser mehr zumi­schen. Stel­len Sie den Reg­ler für die Tem­pe­ra­tur am Boi­ler so tief wie mög­lich. Man spart dadurch den gan­zen Tag über sinn­lo­se Ver­lust­ener­gie. Zum Baden oder Duschen kann ja den Reg­ler ca. ¼ Stun­de zu schnell aufdrehen.

Unter­bau­kle­in­boi­ler die meist in Küchen unter der Spü­le oder in Bädern unter dem Wasch­be­cken abge­bracht sind, sind Ener­gie­schleu­dern, da sie ganz schlecht Wär­me­iso­liert sind. Wenn mög­lich: Zie­hen Sie den Ste­cker! War­mes Was­ser zum spü­len kann auch ein Was­ser­ko­cher schnell liefern.
Was­ser­ko­cher erwär­men schnell und effi­zi­ent das Wasser.

Kaf­fee­ma­schi­nen sind eben­falls Strom­fres­ser, wenn sie zur Bereit­stel­lung lan­ge Zeit ein­ge­schal­tet blei­ben. So wur­den für den Stand­by-Betrieb von moder­nen Kaf­fee­au­to­ma­ten schon Anschluss­leis­tun­gen von bis zu 120W gemes­sen. Wenn also Kaf­fee für z.B. 8 Stun­den am Tag und 5 Tage in der Woche bereit gehal­ten wird, dann wer­den pro Jahr 312 kWh el. Strom ver­braucht, bzw. 842,4 kWh Primärenergie.
Ein alter Kühl­schrank ver­braucht durch­schnitt­lich 400 kWh im Jahr. Ein spar­sa­mer Neu­er mit in ***-Fach in Güte­klas­se A ist mit 160 kWh zufrie­den. Ein Unter­schied von 35€ im Jahr! Am Bes­ten misst man den Strom­ver­brauch des bestehen­den Kühl­schranks mit einem Strom­mess­ge­rät. Ein Neu­ge­rät ver­braucht bei Nor­mal­grö­ße 0,44 kWh am Tag. Wenn das alte Gerät mehr als 0,94 kWh am Tag ver­braucht, rech­net sich ein sofor­ti­ger Neukauf.

Unterhaltungselektronik, Büro

Die Stand­by Funk­tio­nen an Video, DVD, Recei­ver, TV usw. benö­ti­gen oft bis zu 20W elek­tri­sche Leis­tung und sind in der Regel das gan­ze Jahr über 24 Stun­den am Netz. Die­sen Strom kann man sich leicht z.B. über ein schalt­ba­re Steck­do­sen­leis­te oder einer Funk­steck­do­se einsparen.

Man beach­te: 10W Stand­by kos­ten über das Jahr ca. 20€ (Strom­preis: 22ct/kWh).

Com­pu­ter haben je nach Pro­zes­sor und Pro­zes­sor­leis­tung einen Anschluss­wert zwi­schen 200W und 350W. Röh­ren­mo­ni­to­re bis zu 150W. Ein Lap­top benö­tigt dage­gen nur ca. 30W bis max. 60W, leis­tet aber com­pu­ter­tech­nisch etwa das Glei­che. Das bedeu­te, dass abge­se­hen vom wesent­lich gerin­ge­ren Platz­be­darf, sich die Lap­tops gegen­über den Desk­top PC über den Strom­ver­brauch amor­ti­sie­ren. Eine exter­ne Tas­ta­tur, sowie ein exter­ner Flach­bild­schirm (Anschluss­wert ca. 40 ‑60 W) ist schließ­lich jeder­zeit an einen Lap­top anschließ­bar, so dass auf die­sen Kom­fort nicht ver­zich­tet wer­den muss.

Tele­fo­ne, Rou­ter usw.

Die alte Sor­te Netz­teil z.B. ein Lade­ge­rät für das Han­dy, Bat­te­rie­auf­la­de­sta­ti­on, Rasie­rer, Inter­net­rou­ter, Tele­fo­ne usw. ver­brau­chen min­des­tens 10 bis 25 und mehr Watt, und sind häu­fig über das gan­ze Jahr am Strom­netz. Kos­ten: … 10W = 20 €/Jahr. Die neue Gene­ra­ti­on Netz­teil, soge­nann­te elek­tro­ni­sche Schalt­netz­tei­le spa­ren gegen­über ihren alten Vor­gän­gern Ver­lust­leis­tung. Sie sind in der Regel klei­ner und wesent­lich leich­ter als die alten Tra­fos und wer­den kaum warm.

Nur zur Infor­ma­ti­on: Die erlaub­te Mikro­wel­len-Strah­lungs­leis­tung der schnur­lo­sen DECT- ele­fo­ne beträgt 250 mW, die von Wire­less-LAN (b,g) 100 mW und Han­dys strah­len direkt am Kopf zwi­schen 1000 und 2000 mW! (mW = Milliwatt)

Weitere Energieverbraucher

Luxus­aus­stat­tun­gen wie Sau­nen, Schwimm­bä­der, Sola­ri­en usw. füh­ren zu erhöh­ten Ener­gie­kos­ten. Oft ist die Abwär­me durch Wär­me­rück­ge­win­nung nutzbar.

Aqua­ri­en, beson­de­res Warm­was­ser­aqua­ri­en, sowie Was­ser­bet­ten stel­len erhöh­te Ener­gie­ver­brau­cher dar. Auf Zusatz­heiz­ge­rä­te soll­te gänz­lich ver­zich­tet werden.

Tipp:

Wem trotz allen Spar­maß­nah­men der Strom zu teu­er ist oder wer Strom aus rein rege­ne­ra­ti­ven Quel­len nut­zen will, der soll­te kur­zer­hand den Strom­an­bie­ter wech­seln. Benüt­zen Sie ein­fach am Bes­ten sofort das fol­gen­de Tool dazu:

Anlei­tung:
Kli­cken Sie zunächst auf “Wei­te­re Ein­stel­lun­gen” und deak­ti­vie­ren “Ein­ma­li­gen Bonus mit ein­rech­nen”. Nur so bekom­men Sie für die nächs­ten Jah­re den wirk­lich güns­tigs­ten Anbie­ter. Bit­te beach­ten Sie “Öko­strom!” bzw. akti­vie­ren “nur Oko- u. Kli­mata­ri­fe anzei­gen”. Oft­mal ist die­ser Strom nicht teue­rer als der Kern- und Koh­lestrom, Sie unter­stüt­zen aber aktiv die Energiewende.<br /