Das Erneuerbare Energien Gesetz EWärmeG 2015

Das Erneuerbare Energien Gesetz EWärmeG 2015 von Baden-Würtemberg

EWärmeG 2015

Das EWär­meG 2015 greift, sobald eine Heiz­an­la­ge in Gebäu­den getauscht oder erst­ma­lig ein­ge­baut wird.

” §4: Die Eigen­tü­mer der ver­sorg­ten Wohn- und Nicht­wohn­ge­bäu­de sind nach Aus­tausch oder dem nach­träg­li­chen Ein­bau einer Heiz­an­la­ge ver­pflich­tet, min­des­tens 15 Pro­zent des jähr­li­chen Wär­me­en­er­gie­be­darfs durch erneu­er­ba­re Ener­gien zu decken oder den Wär­me­en­er­gie­be­darf um min­des­tens 15 Pro­zent zu reduzieren.
Die Ver­pflich­tung ist spä­tes­tens inner­halb von 18 Mona­ten nach Inbe­trieb­nah­me der neu­en Heiz­an­la­ge zu erfül­len und der zustän­di­gen Behör­de nachzuweisen.”

Als erneu­er­ba­re Ener­gien wer­den anerkannt

  • sola­re Strahlungsenergie,
  • Geo­ther­mie,
  • Umwelt­wär­me, fes­te, flüs­si­ge und gas­för­mi­ge Bio­mas­se, wel­che ohne vor­an­ge­gan­ge­ne Umwand­lung in elek­tri­sche Ener­gie für Zwe­cke der Wär­me­nut­zung ver­wen­det werden.

Die Nutzung von Umweltwärme einschließlich Abwärme durch Wärmepumpen wird als Nutzung erneuerbarer Energien anerkannt, wenn

  • bei elek­trisch ange­trie­be­nen Wär­me­pum­pen eine Jah­res­ar­beits­zahl von min­des­tens 3,50,
  • bei mit Brenn­stof­fen betrie­be­nen Wär­me­pum­pen eine Jah­res­heiz­zahl von min­des­tens 1,20

erreicht wird, wobei in die Wär­me­pum­pe inte­grier­te Ergän­zungs­hei­zun­gen mit in die Jah­res­ar­beits- oder Jah­res­heiz­zahl ein­zu­be­rech­nen sind.

Die 15 % antei­li­ge Nut­zung erneu­er­ba­rer Ener­gien durch Strah­lungs­en­er­gie kann bei Wohn­ge­bäu­den berech­net und simu­liert wer­den oder es gel­ten pau­schal die fol­gen­den Regeln:

Solar bis 2 Wohneinheiten Mehr als 2 Wohneinheiten
[m2/m2 Wfl] [m2/m2 Wfl]
Flach­kol­lek­to­ren 0,07 0,06
Vaku­um­röh­ren  = Flach­kol­lek­tor­flä­che ‑20 %
Foto­vol­ta­ik 0,02 kWp je m2 Wfl
KWK (P < 20 kW) Bedin­gung: Gesamt­wir­kungs­grad min. 80% + Strom­erzeu­gung min. 15 kWh/m2 Wfl pro Jahr
KWK (P > 20 kW) Bedin­gung: Gesamt­wir­kungs­grad min. 80%
Anschluss Wär­me­netz Anfor­de­rung an Netz: mind. 50 % Wär­me aus KWK mit h > 80%
mind. 50 % Wär­me aus zur Nut­zung von Abwärme
mind. 15 % Wär­me aus erneu­er­ba­re Energien

Ener­ge­tisch hoch­wer­ti­ge Gebäu­de­hül­len erfül­len das EWär­meG 2015:

Gesam­ter Trans­mis­si­ons­wär­me­ver­lust H´T grö­ßer als „%“ gegen­über dem ent­spre­chen­den Reve­renz­ge­bäu­de(= Rechenwert) Für Gebäu­de mit Errichtungsdatum
vor 01.11.1977 zwi­schen 01.11.1977 und 31.12. 1994 zwi­schen 01.01.1995 und 31.01.2002 zwi­schen 01.02.2002 und 31.12.2008
+40% ent­spricht ca. KfW115 +10% ent­spricht ca. KfW100 -20% ent­spricht ca. KfW70 -30% KfW55

Das EWärmeG 2015 kann auch durch Kombinationen von Einzelmaßnahmen erfüllt werden:

  • Ein­satz von Biogas10 und Heiz­öl Bio10 in Brenn­wert­ge­rä­ten. Die­se Brenn­stof­fe gel­ten zu 10 % erneu­er­bar, bzw. als Erfül­lung zu 23.
  • Das Vor­le­gen eines Sanie­rungs­fahr­plan oder BAFA Vor-Ort-Berichts zählt zu 13, bzw. 5 % erneuerbar.

Wärmedämmung:

 Wärmedämmung Max. Wärm­durch­gangs­wert bis 4 Vollgeschossen 5 bis 8 Vollgeschossen Mehr als 8 Vollgeschossen
alle Dachflächen/Decken/Gaubenwände U < 0,192 W/m2K 15 % 10 % 5 %
alle Außen­wän­de U < 0,192 W/m2K 15 %
Bei Wohn­ge­bäu­den bis 2 Vollgeschossen bis 4 Vollgeschossen
Kel­ler­de­cke U < 0,24 W/m2K 10 % 5 %
Gara­gen­de­cke U < 0,192 W/m2K

Es wer­den auch klei­ne­re neue oder bestehen­de Solar­an­la­gen anerkannt:

5 % 10 % 15 %
Flach­kol­lek­to­ren
m2/m2 Wfl m2/m2 Wfl m2/m2 Wfl
bis 2‑Familienhaus 0,023 0,047 0,07
Mehr­fa­mi­li­en­haus 0,02 0,04 0,06
5 % 10 % 15 %
Vaku­um­röh­ren  = Flach­kol­lek­to­ren — 20 %)
Foto­vol­ta­ik kWp/m2 Wfl kWp/m2 Wfl kWp/m2 Wfl
0,0067 0,0133 0,02

Einzelraumfeuerung mit Holz oder Pellet

Kachel.- Putz.- Grund.- Pel­let­ofen wel­che zu % die gesam­te Wohn­flä­che behei­zen oder einen Warm­was­ser­wär­me­über­tra­ger besitzen:

10 % 15 %
> 25 % Wlf > 30 % Wlf

Ausnahmen:

Für Neu­bau­ten (nach dem 1. Janu­ar 2009 errich­te­te Gebäu­de) gilt aus­schließ­lich das Bun­des­ge­setz. Die Pflicht ent­fällt, wenn alle zur Erfül­lung aner­kann­ten Maß­nah­men tech­nisch oder bau­lich unmög­lich sind oder sie denk­mal­schutz­recht­li­chen oder ande­ren öffent­lich-recht­li­chen Vor­schrif­ten wider­spre­chen. Dar­über hin­aus kann auf Antrag von der Nut­zungs­pflicht befreit wer­den, wenn die­se im Ein­zel­fall wegen beson­de­rer Umstän­de zu einer unzu­mut­ba­ren Belas­tung füh­ren würde.

Übersicht der Maßnahmen zur Erfüllung des EWärmeG

Über­sicht der Maß­nah­men zur Erfül­lung des EWär­meG. Ent­nom­men aus: Merk­blatt des Umwelt­mi­nis­te­ri­ums zum Erneu­er­ba­re-Wär­me-Gesetz Baden-Würt­tem­berg (Wohn­ge­bäu­de und Nicht­wohn­ge­bäu­de) — EWär­meG 2015 -

Pflichtüberwachung des EWärmeG 2015

Zustän­dig sind wei­ter­hin die unte­ren Bau­rechts­be­hör­den vor Ort. Der Gebäu­de­ei­gen­tü­mer muss nach­wei­sen, dass er zur Erfül­lung der Nut­zungs­pflicht geeig­ne­te Maß­nah­men oder Maß­nah­men­kom­bi­na­tio­nen ergrif­fen hat. Die Eig­nung ist durch einen Sach­kun­di­gen bzw. den Brenn­stoff­lie­fe­ran­ten oder Wär­me­netz­be­trei­ber zu bestä­ti­gen. Der Nach­weis ist maxi­mal 18 Mona­te nach Inbe­trieb­nah­me der neu­en Heiz­an­la­ge bei der Bau­rechts­be­hör­de vor­zu­le­gen. Aktua­li­sier­te Nach­weis­vor­dru­cke kön­nen abge­ru­fen wer­den. Für Ver­stö­ße kann ein Buß­geld ver­hängt werden.

Wei­te­re Infos zum EWär­meG 2015: